Die Klimaforschung weist schon lange auf die Notwendigkeit von Mitigation, Transformation und Anpassung hin. Mit den herkömmlichen Mitteln, insbesondere wissenschaftlichen Publikationen aber auch der sogenannten „Dissemination“ von Forschungsergebnissen in die Gesellschaft kommen wir jedoch nicht oder zumindest nicht schnell genug ins Handeln.
Daher setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass über die wissenschaftlichen Disziplinen hinaus – transdisziplinär – mit allen Akteuren der Gesellschaft gemeinsam Lösungen für die Klimakrise entwickelt und implementiert werden müssen. Diese Lösungen müssen gleichzeitig praktikabel, akzeptabel und wissenschaftlich robust sein. Das erfordert schon bei der Formulierung von Forschungsfragen und dann kontinuierlich über den ganzen Verlauf von Forschungsprojekten hinweg die Zusammenarbeit (Co-design & Co-development) zwischen Wissenschaft und Stakeholdern. Dafür haben sich zahlreiche partizipative Formate etabliert, wie z.B. Reallabore, Social Simulations/Serious Games, Exkursionen, Pop-Up Stores usw., aber auch Workshops und andere Dialogformen.
Gemeinsam ist diese transdisziplinären Formaten die Öffnung für verschiedene Formen von Wissen und damit das Ziel desgegenseitigen und gemeinsamen Lernens (social learning).
Holger Hoff als TIM des Profilbereichs Climate Change hat umfassende Erfahrung in der transdisziplinären Ausrichtung von lokalen, nationalen und internationalen Projekten in der Klima-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung. Er hat dazu lange für das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und das Stockholm Environment Institut (SEI) gearbeitet. In dieser Zeit hat er u.a. die deutsche und schwedische Entwicklungszusammenarbeit wissenschaftlich beraten und hat mit zahlreichen staatlichen, privatwirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren daran gearbeitet vom Wissen zum Handeln zu kommen.
Als TIM im Profilbereich Climate Change der Universität Graz entwickelt er transdisziplinäre Formate in Forschung und Lehre. So trägt er zur anwendungs- bzw. nachfrageorientierte Ausrichtung von Projekten wie Integrate, DISCC-AT, Transflight, Wegbereiter, Quality u.a. bei, wie auch zu einer entsprechenden Ausrichtung neuer Projektanträge. Ebenso arbeitet der TIM Stakeholder Beteiligungen in und neue Lehrformate ein, wie z.B. einen Kurs zum Thema Moore oder den Sustainability Challenge bei dem Studierende und Praxispartner gemeinsam neue Lösungen erarbeiten. Gegenwärtig ist der TIM an der Entwicklung von zwei transdisziplinären IPs zu den Themen Mobilität und Ernährung (hieraus soll perspektivisch ein Campus Living Lab entstehen) beteiligt.
Für die Vernetzung der Uni Graz mit der nationalen und internationalen Transdisziplinaritäts-Community arbeitet der TIM im Schwerpunkt 1 von UniNEtZ (Transdisziplinäre Dialoge) und in der ITD-Alliance – Global Alliance for Inter- and Transdisciplinarity mit. Zudem hat er den Co-Lead der Arbeitsgruppe Klimaneutralität des CCCA inne, in der gegenwärtig Leitfäden zu Klimaneutralität für Unternehmen und Städte und Gemeinden erarbeitet werden.